Grundschulkind selber fördern


Viele Eltern, die ihren Kindern mit schulischen Dingen helfen wollen, stoßen auf ihre Grenzen, sobald die Hausaufgaben fertig sind. Zu groß sind die Unterschiede zu ihrer eigenen Schulzeit, viel größer der Druck und auch die Anforderungen an die Intelligenz des Kindes scheinen gestiegen zu sein. Viele Eltern fragen sich: "Wie kann ich mein Kind effektiv fördern, ohne es zu überfordern?"

Eine Möglichkeit ergibt sich durch die vielfältigen Übungsmaterialien, die inzwischen in diversen Shops angeboten werden. Im Fall von Mathematik gibt es auf Amazon.de mehr als genug Auswahl für die erste bis zur vierten Klasse. Wir persönlich haben immer gute Erfahrungen mit Duden - Büchern gemacht. Diese bieten nicht nur Übungen, Mathematik wird leicht verständlich erklärt und veranschaulicht. Des weiteren bietet eine CD-Rom weitere, vertiefende Übungen für Ihr Kind.

Für Deutsch gibt es natürlich ebenfalls mehr als genug Möglichkeiten, ihr Kind zu fördern. Zum Beispiel mit diesem gelungenen Werk von Heidrun Bubek, in dem einfach Merksätze zu jedem Thema der Grundschule in Deutsch zusammengefasst sind. Übungen gibts natürlich auch hier. ;)

Selbst Übungen für Ihr Kind zu machen ist natürlich auch möglich und regt Ihre eigenen grauen Zellen an!

Wie lange soll ich mit meinem Kind lernen?
Zu diesen Fragen heißt es, Ihr Kind genau beim Lernen zu beobachten. Haben sie ein Kind, das sich nur kurz konzentrieren kann oder eines, das mindestens 5 Minuten braucht, bis es "im Stoff" ist und zu Höchstform anläuft? Scheuen Sie sich bitte nicht, sich aufzuschreiben, wann sie mit den Übungen angefangen haben und zu welcher Uhrzeit ihr Kind "zappelig" oder unkonzentriert wurde.

Allgemein kann man sagen, dass Grundschüler der ersten und zweiten Klasse nicht mehr als 30 Minuten zu hause am Stück gefördert werden sollten. Hier ist es effektiver und besser fürs Kind, wenn Sie jeden Tag etwas machen, anstatt zweimal die Woche das Kind für zwei Stunden am Stück mit Wissen zu bombardieren.

Ab der dritten Klasse ist unserer Erfahrung ideal, 40 Minuten zu arbeiten. In der vierten kann man die Lernzeit gerne noch etwas weiter ausdehnen, wenn das Kind "mitspielt". Längere Arbeitszeiten können die Konzentration Ihres Kindes stark fördern, was sich sehr positiv auf der weiterführenden Schule auswirkt.

Wie kann ich mein Kind motivieren?
Ist absoluter Widerwille gegen die vorgeschlagene Arbeitszeit vorhanden, ist es besser, einen Deal mit dem Kind auszuhandeln der z.B. besagt: "Wenn du diese Seite bearbeitet hast, darfst du spielen gehen" anstelle von "Du bleibst jetzt so lange hier sitzen, bis 45 Minuten um sind, egal, wie viel du geschafft hast".

Denken Sie daran, dass sie es nicht mit einem Labrador zu tun haben, der besser lernt, wenn man ihm ein Leckerli unter die Nase hält. Gewöhnen Sie Ihr Kind bitte nicht daran, dass es immer etwas materielles bekommt, wenn es lernt. Ansonsten kann es eventuell später in der weiterführenden Schule, wenn es alleine lernen muss, nicht ohne einen äußeren Anreiz lernen.

Lob und Anerkennung fallen natürlich nicht in diese Kategorie! Bestärken Sie Ihr Kind also, wenn es gut mitarbeitet, konzentriert ist und Spaß am Lernen hat.

Besonders wichtig: Lassen Sie Ihr Kind keine Ungeduld spüren, wenn es Fehler macht und natürlich auch keine abwertenden Worte oder schlimmeres. Nichts ist schlimmer für ein Kind, als von einer Person, sie es liebt als "zu schlecht" betrachtet zu werden.

In was für einer Umgebung lernt mein Kind am besten?
Ruhe ist das Essenzielle, was ihrem Kind beim Lernen hilft. Das bedeutet, es sollte ein Raum sein, der kein Durchgangszimmer ist. Fernseher, Radio und alles andere, was akustisch ablenkt, sollte ausgeschaltet werden. Geschwister, Freunde etc. sollten ebenfalls in anderen Räumen sein, denn ihr Kind findet es schnell ungerecht, wenn es lernen muss, sein Bruder/seine Schwester aber darf machen, was er/sie will!

Sie selbst sollten Ruhe ausstrahlen. Sie sollten also nicht gerade am Kochen oder Telefonieren sein, während Sie Ihr Kind zu hause fördern wollen.

Es empfiehlt sich, wenn sie sich auf der linken Seite ihres Kindes niederlassen (wenn es Rechtshänder ist) und ruhig alles mit beobachten, was es schreibt. Wenn sie still neben ihrem Kind sitzen und mitdenken, was es da macht und sich dafür auch interessieren, machen Sie die Sache für Ihr Kind deutlich einfacher!

Zu guter Letzt:
Denken Sie immer daran: ihr Kind ist wahrscheinlich kein Genie, das alles mit Links packt. Förderung ist heute beinahe bei allen Kindern dann und wann sinnvoll. Wenn Sie Ihrem Kind klar machen, dass es kein Abschaum ist, weil es zuhause für die Schule lernen muss, nehmen Sie Ihrem Kind eine große Last von den Schultern. Viele Eltern verschweigen nämlich, wenn Sie mit ihrem Kind lernen, sodass sich Kinder, die öffentlich zugeben, dass sie Hilfe bekommen, herabgesetzt fühlen. Das ist natürlich besonders bei Kindern wichtig, die ADS, ADHS oder LRS haben.


Bild CC 2.0 by apdk

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